Übung – Kommunikation

Gemeinsamkeit ist nur mit Kommunikation möglich. Gelingende Beziehungen brauchen also gelingende Kommunikation. Diese kann verbal, aber auch schriftlich oder über Körpersprache erfolgen. Es gibt viele Konzepte über “gute” Kommunikation wie Gewaltfreie Kommunikation, das 4-Ohren-Prinzip, Transaktionsanalyse oder systemische Kommunikation. Aus der unglaublichen Vielfalt hier nur 2 Beispiele. Ein “Geheimrezept” aus meiner eigenen Erfahrung und eine Technik, die Martin Seligman (Begründer der Positiven Psychologie) gerne anwendet.

Erst den anderen verstehen

Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Für mich allerdings eine grandiose Erkenntnis und auch noch ein langer Weg zur Meisterschaft. Es geht darum, die Aussage des Gegenübers erst einmal verstanden zu haben und ihm/ihr das Gefühl zu vermitteln, dass man die Aussage versteht. Erst dann kommt der eigene unterstützende oder auch entgegengesetzte Standpunkt. Üblicherweise braucht das viel Zeit. Du selbst stellst dabei vor allem Fragen und hörst zu, wiederholst die Teile, die du verstanden hast.

Im Alltag ist das nicht immer leicht. Es fehlt die Zeit, Aufmerksamkeit oder Energie dafür. Oder man ist anderer Ansicht und sofort bestrebt, den anderen von der eigenen Meinung zu überzeugen. Allerdings gibt es Hilfsmittel, wie es auch abgekürzt gelingen kann.

  • Zeit haben oder nehmen: Wenn du das Gefühl hast, du kannst dem anderen nicht genug Aufmerksamkeit widmen, sage das und gib Alternativen. Z.B. “Das klingt sehr interessant. Leider habe ich jetzt keine Zeit, um das alles genau zu verstehen. Wie wäre es heute Nachmittag?” oder “Lass uns da später genauer drüber sprechen. In aller Kürze kann ich ergänzen, dass …”
  • Bestätige erst einmal die Aussage des anderen: Egal, ob du der gleichen Meinung bist oder nicht, zeige erst einmal, dass du inhaltlich und/oder emotional verstanden hast. Das können einfache Gesten sein, wie eine kleine Pause, Nicken, oder meine Lieblingsaussage “ja, genau”. Wenn du Zeit und Energie hast, kannst du die Aussage des anderen nochmal spiegeln wie z.B. “Ah, nur um sicher zu gehen, dass ich das verstanden habe: Du meinst also, dass …” Daraufhin wirst du (egal was du gesagt hast) oft ein “Nein, ich meine …” hören. Das ist gut so, dann geht das Gespräch weiter.
  • Erst dann kommt deine Meinung: Wenn du der gleichen Meinung bist, ist das ja leicht. Solltest du eine andere Meinung haben, verwende kein “Aber”. Sage lieber “Das habe ich verstanden. Da gibt es ja unterschiedliche Ansichten. Ich zum Beispiel meine, dass …” oder “Das verstehe ich. Und gleichzeitig kann man ja sagen, dass …” Deine Meinung steht damit neben der Meinung des anderen, nicht dagegen oder darüber.

Übung: Probiere es aus. Wenn du keine Zeit hast, dann kannst du nur eine Sache probieren: Beim nächsten Treffen/Meeting/Gespräch verwende “Und” statt “Aber”.

Active constructive

Gute Beziehungen zeichnen sich nicht nur dadurch aus, wie sie mit Schwierigkeiten umgehen, sondern auch mit Erfolgen oder positiven Ereignissen.

Stelle dir vor, eine gute Freundin von dir sagt “Ich habe eine Gehaltserhöhung bekommen” und strahlt dabei. Hier Beispiele, wie eine Reaktion darauf aussehen könnte:

  • Aktive destruktiv: Oh, das klingt nach noch mehr Arbeit im Büro und noch weniger Zeit für mich.
  • Passiv destruktiv: Ahja. Stell dir vor, was mir heute passiert ist: …
  • Passiv konstruktiv: Das ist ja klasse. Gut gemacht. (ohne weitere Anmerkungen oder Körperreaktionen).
  • Aktiv konstruktiv: Wow (Strahlen in den Augen). Das freut mich wirklich für dich. Erzähl, wie war das für dich, als du es erfahren hast …

Nach Martin Seligman bildet nur aktive-konstruktive Reaktion auf solche positiven Ereignisse eine stabile und gute Beziehung.

Übung: Achte darauf, wie du reagierst. Schreibe dir ein kleines Tagebuch und notiere, wann es dir gelungen ist, aktiv-konstruktiv zu reagieren und wann nicht. Schreibe auf, was du in den nicht gelungenen Situationen hättest sagen können.

Eine sehr gute (englische) Erklärung von Martin Seligman findest du hier:

Interesse

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