Die Idee des “Mittleren Maßes” kennen wir spätestens seit den griechischen Philosophen – zum Beispiel aus der Nikomachischen Ethik von Aristoteles. Dort geht es unter anderem darum, dass es für jeden Wert/jede Tugend ein Übermaß und einen Mangel gibt. Wer die Extreme meidet und sich vor allem im mittleren Bereich bewegt, der kann sich als tugendhaft sehen.
Die Grafik zeigt Mesotes am Beispiel Mut. Das extreme Übermaß ist der Übermut, der extreme Mangel die Angst oder Feigheit. Es können also auch mehrere Bezeichnungen passen. Spannend sind nun die “Zwischentöne”. Welche eher positive Eigenschaft liegt zwischen Feigheit und Mut? Es ist zum Beispiel die Vorsicht. Und so liegt zwischen Übermut und Mut die Risikobereitschaft oder Waghalsigkeit.
Dieses Prinzip hat sich in Glückskursen als sehr nützlich erwiesen.
- Es verdeutlicht, dass die Extreme auch mal genutzt werden können, allerdings nicht zu oft. Das entspannt und gibt Hoffnung.
- Zwischen der Tugend und den Extremen gibt es noch einige Zwischentöne, die sehr nützlich für ein gelingendes Leben sein können. Auch von Zeit zu Zeit risikobereit zu sein oder vorsichtig – je nach Situation – ist gut für ein gesundes und ausgewogenes Leben.
- Ängstliche beispielsweise werden wohl nicht so leicht zu Mutigen. Allerdings kann ein Ängstlicher zu einem Vorsichtigen werden. Und ein Vorsichtiger zu einem Menschen, der auch mal ein bisschen mutig sein kann. Das Kontinuum macht es einfacher, sich zu verändern – die Schritte sind nicht ganz so groß.
Mesotes üben
Für Zielgruppen mit guten Sprachkenntnissen bietet sich das direkte Üben mit Beispielen an. Als Beispiel hierfür diese Liste. In die freien Felder können die fehlenden Begriffe eingefügt werden.
Für andere Zielgruppen findest du in der Praxisumsetzung noch Tipps.