Wertearbeit scheint erst einmal anspruchsvoll im Zusammenhang mit kleinen Kindern. Schließlich geht es ja um große und teilweise sehr intellektuelle Themen. Allerdings geben uns sehr viele Grundschullehrer*innen erfreuliches und motivierendes Feedback zur Wertearbeit mit Kindern. Kinder erkennen bereits sehr gut, was sich gut anfühlt und was für die Gemeinschaft wohltuend ist.
Die eine Aufgabe der Wertearbeit besteht darin, einen Sprach- und Verständnis-Raum aufzumachen. Du kannst dazu viele Gelegenheiten schaffen. Dabei ist nicht wichtig, ob es sich bei einem Begriff um eine Stärke, eine Tugend, eine Haltung oder einen Wert handelt. Jeder Begriff, der einen positiven Effekt auf das Kind und die Gemeinschaft hat, ist prima.
Die andere Aufgabe ist, dass die Kinder erkennen, was ihnen wichtig ist.
Märchen und Geschichten als Werteschätze
Märchen sind voller Werte bzw. Wertevorstellungen. Was ist “gut”, was ist “böse”. Warum ist Hans im Glück glücklich? Und vieles mehr. Das können auch Märchenverfilmungen sein. Kinder sagen oft erstaunliche Dinge, die man sonst vielleicht nur von weisen Alten hört.
Suche dir Geschichten aus und sprich anschließend über einen Wert, der darin vorkommt. Zunächst geht es ja “nur” darum, die Worte zu üben und Stück für Stück mit Bedeutung zu füllen. “Wer in der Geschichte war denn mutig?”, “Was war denn mutig?”, “Was ist dir an der Geschichte besonders wichtig?” …
Held*innen sammeln
Jedes Kind darf eine/n Held*in mitbringen – als Figur, Bild oder auch nur den Namen. Die Kinder sollen kurz zeigen und beschreiben, was toll an der Figur ist. Darüber kommst du an Stärken und Werte.
Werte malen
Lass die Kinder Bilder malen zu verschiedenen Themen, wie “Wer ich sein will”, “Was ich am liebsten tue”, “Wie soll mein bester Freund/ meine beste Freundin sein”, “Was zusammen mit anderen Spaß macht” … Besprich anschließend beispielhaft die Werte, die in den Bildern zu finden sind.
