Warum ist das Thema relevant für uns?
Glücksempfinden ist längst nicht nur ein Thema der Positiven Psychologie, sondern beeinflusst auch, wie und wofür wir unser Geld ausgeben. Wer versteht, warum glückliche Menschen anders shoppen, kann sowohl das eigene Konsumverhalten bewusster steuern als auch Marketingstrategien zielgerichteter entwickeln.
Hier um was es geht: Glückliche Menschen geben insgesamt mehr Geld aus – aber vor allem für Genussartikel, während sie bei rein zweckorientierten Produkten eher sparen.
In der aktuellen Feldstudie „Do happy people shop more? A replication–extension field study on spending“ (Link zur Quelle: https://link.springer.com/article/10.1007/s11002-025-09794-2) replizieren die Autor:innen die klassische Untersuchung von Babin & Darden (1996).
Wichtigstes aus der Studie:
• Vorgehen: Teilnehmende erhielten je 10 US-Dollar und durften innerhalb einer Woche frei entscheiden, wofür sie das Geld ausgeben.
• Messung: Persönliches Glücksniveau wurde als stabiler Persönlichkeitsfaktor erfasst.
• Ergebnis: Je höher der Glückswert, desto mehr wurde insgesamt ausgegeben – der Effekt bleibt auch nach Ausschluss von Ausreißern bestehen.
• Produkttypen:
– Genussartikel (indulgent): positiver Zusammenhang zwischen Glück und Ausgaben.
– Nützliche, utilitaristische Produkte: negativer Zusammenhang.
Damit zeigen die Forscher, dass Glück nicht nur eine Folge von Konsum sein kann, sondern selbst das Ausgabeverhalten steuert. Dies knüpft an Befunde der Positiven Psychologie an, die aufgezeigt haben, dass subjektives Wohlbefinden weitreichende Effekte auf Entscheidungsprozesse und Motivation hat.
Was bedeutet das für unseren Alltag?
Wenn du merkst, dass du gerade besonders zufrieden bist, wirst du eher in kleine Freuden investieren – und tendenziell weniger in reine Notwendigkeiten.
Dieses Wissen kann helfen, bewusster mit Geld umzugehen:
• Achte darauf, ob du aus echtem Genusskauf oder impulsiver Glückseuphorie heraus kaufst.
• Setze dir klare Budgets für Genuss- versus Zweckkäufe.
• Marketingprofis können ihr Angebot gezielt auf Happy Shopper ausrichten und dafür personalisierte Anreize schaffen.
Herliche Grüße von Dominik