Ich hatte vor Kurzem die Ehre, mit Führungskräften des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und erfolgreichen Leistungssportlern über das „Glück“ zu sprechen. Die interessanten Gespräche im Vorfeld und meine Key Note Speech am Abschluss der dreitägigen Konferenz waren sehr spannende Erfahrungen. Was hat Leistung mit Glück zu tun? Welche Herausforderungen stellen sich den Führungskräften und wie können sie bewältigt werden? Was können wir aus dem Leistungssport lernen?
Olympia steht zum einen für gemeinsamen Frieden, Sportlichkeit, wird aber auch oft kritisch diskutiert (Stichworte Doping, Zusammenbrüche, Korruption usw.) Bei Wettkämpfen werden außergewöhnliche Leistungen erbracht. Wenn man an „Leistung“ denkt, denken viele an Druck, überzogene Leistungsgesellschaft usw. Da stellt sich die Frage, ob sich Glück und Leistung oder Glück und Olympia vereinbaren lassen – und zwar nicht nur für die Medaillengewinner*innen.
Die kurze Antwort: Mein Motto lautet „Gemeinsam sinnvolle Ziele erreichen und dabei Spaß haben“. Daraus ergibt sich, dass Leistung alleine noch nicht glücklich macht. Zusätzlich braucht es die Verbindung mit Werten und intrinsische Motivation, die Spaß bringt. Wenn dann noch Gemeinsamkeit dazu kommt, ist das Glück perfekt ?
Sport in moderater Form bzw. körperliche Bewegung ist in allen umfassenden Glückstrainings enthalten. Bewegung fördert Gesundheit, Denkvermögen und Glücksgefühle. Leistungssport ist dann glücksförderlich, wenn es den eigenen Werten entspricht, Spaß macht und die Herausforderungen bewältigbar bleiben. Das war scheinbar bei allen, mit denen ich gesprochen habe, der Fall. (Allerdings werden depressive Sportler mit mir wohl eh nicht über Glück reden wollen ?)
Meine Gespräche mit z.B. Lisa Unruh (Medaillengewinnerin Bogenschießen) und Finn Lemke (Bundesligaspieler Handball) haben mehr als deutlich gemacht, dass „Gemeinsam sinnvolle Ziele erreichen und dabei Spaß haben“ wirkungsvoll zu Spitzenleistung beiträgt.
Wir können von Leistungssportler*innen viel lernen. Oder besser gesagt, sie bestätigen uns ganz handfest, wie wichtig es ist, die Gemeinschaft zu fördern, sich kleine erreichbare Ziele zu setzen, Spaß an dem zu haben, was man macht, durchzuhalten, wenn es mal schwer wird, die große Vision vor Augen zu haben. Ihre Erfahrungen haben mich bereichert, bestätigt und motiviert.
Und auch die Führungskräfte in den Sportorganisationen auf Bundes- und Landesebene geben jeden Tag ihr bestes, um Sportler*innen Olympischer und Nicht-Olympischer Sportarten bei Olympischen Spielen, Worldgames und anderen Multisportevents zu unterstützen. Sie investieren sehr viel Energie, Zeit und Geld, um Sportarten und Sportler*innen weiter zu bringen.
Daher sind diese Führungskräfte und Sportler*innen wie Lisa Unruh oder Finn Lemke
für mich Glücks-Helden ?
Danke an das Organisationsteam mit Evelyn Spoida, Christian Witusch und Lars Paetzold für ihren wunderbaren Einsatz, danke an die vielen positiven Rückmeldung der Führungskräfte zum Thema Glück und die Ideen, wie man das für Ihre Arbeit weiter ausbauen kann.