Beitrag: Neues aus der Glücksforschung – Tomorrowmind

Uli aus dem GlücksStifter-Netzwerk war gerade in Wien auf dem Glücksforschungs-Kongress „Tomorrowmind“ (10.-12.11.23) und war begeistert. Dort wurden verschiedene Themen im Bereich der Positiven Psychologie behandelt, darunter die Zuordnung von Humor zur Weisheit, die Förderung von Glück im Unglück, die Bedeutung von Leadership für positive Energie im Unternehmen, philosophische Perspektiven zur Gestaltung der Zukunft, Erkenntnisse zum posttraumatischen Wachstum und die Rolle von wahrgenommener Hoffnung.

Hier der Auszug aus der Original-Mail des Veranstalters:

Was es am Kongress alles zu erleben gab? Willibald Ruch präsentierte zum Auftakt empirische Belege für das Kategoriensystem der Stärken und Tugenden mit einer Neuheit: Er ordnete Humor der Weisheit zu. Alfred Pritz zeigte dann, wie es gelingt, Glück im Unglück zu entdecken. Kim Cameron demonstrierte am Samstag eindrucksvoll, dass Leadership das Entwickeln und Verbreiten positiver Energie im Unternehmen bedeutet und wie Energizing zu mehr Wohlbefinden und wirtschaftlichen Erfolg führen kann. Daraufhin lieferte Leopold Seiler eine philosophische Perspektive darauf, wie wir Zukunft gestalten und SchöpferInnen unserer Gegenwart sind. Alena Slezácková beeindruckte mit Erkenntnissen, wie posttraumatisches Wachstum etwa im Angesicht des Ukrainekrieges möglich ist und welch entscheidende Rolle dabei das Gefühl von wahrgenommener Hoffnung spielt. Ingrid Teufel und Eva Jambor berichteten, wie das EU-Projekt PERMA Teach LehrerInnen dabei hilft, die Stärken ihrer SchülerInnen zu entdecken und zu fördern. Gunther Schmidt verknüpfte die Positive Psychologie auf geistreiche Weise mit seinem Hypnosystemischen Ansatz und arbeitete die Dialektik zwischen negativem und positivem Blickwinkel heraus. Er betonte, dass das Glas in der individuellen Wahrnehmung nicht immer halbvoll ist, aber dennoch stets befüllt, da es Potenziale zu entdecken gibt. Daniela Blickhan zeigte auf, wie bedeutend das Vertrauen ist, um eine innere bestärkende Haltung und den Aufbau gelingender Beziehungen zu ermöglichen. Markus Ebner präsentierte sein PERMA Lead Führungsmodell und neue Studienergebnisse dazu, wie dieses Wohlfühlklima und Wirtschaftlichkeit in Unternehmen steigert werden kann. Auf Basis seines neuen Buches befasste sich Joachim Bauer kritisch mit der Künstlichen Intelligenz: Er legte dar, wie der missbräuchliche Umgang mit KI krank machen kann und betonte die Bedeutung von zwischenmenschlicher Begegnung und Resonanz.

Der Sonntag startete beflügelnd mit Gabriella Rosen Kellerman: Sie lieferte einen frischen Blick auf Prisma und damit eine Zusammenfassung von Positiver Psychologie und Prospektion. Sie demonstrierte die fünf wichtigsten psychologischen Kräfte für Zufriedenheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz und zeigte, wie diese Führungskräfte und Mitarbeiter*innen bereichern.

Gabriele Sauberer widmet sich der Macht und Magie der Wörter sowie ihrer Bedeutung für ein positives Miteinander und zeigte, wie Worte, die weise gewählt werden, bestärken, heilen, bewegen und beflügeln können. Judith Mangelsdorf beleuchtete eindrucksvoll, wie existentielle Erfahrungen den Weg in eine bessere Zukunft weisen können und wie wir an Krisen wachsen können. Als wesentlich betonte sie dabei die Bedeutung von sozialer Unterstützung. Andrea Fuchs, Hoteldirektorin des 5 Sterne Hotels Sans Souci in Wien, erklärte, wie sie MitarbeiterInnen durch PERMA beflügelt und ihre Rolle als Führungskraft als Potenzialentfalterin versteht. Philip Streit, Mentor der Prospektiven Therapie, demonstrierte auf humorvolle Weise, wie die gelingende Zukunft in Therapie und Coaching entstehen kann. Essentiell ist dabei die Etablierung einer Aufwärtsspirale, in der sich Interventionen zur Steigerung der Hoffnung und positives Handeln abwechseln.

Als krönenden Abschluss präsentierte Martin Seligman einen Überblick über die Entstehung der Positiven Psychologie und fasste sein PERMA Modell zusammen. Dabei ordnete er das M in PERMA neu zu: Bisher stand es für Meaning, nun wurde dies durch Mattering ersetzt. Somit rückt der Fokus weg von einem spezifischen Sinn, der einer Sache zugeschrieben wird, hin dazu, dass etwas Bedeutung hat. Zudem verwies er auf die wirtschaftliche Relevanz des PERMA-Modells. Schließlich überraschte er mit seiner Perspektive auf die Künstliche Intelligenz: Er präsentierte praktische Beispiele dazu, wie KI eine wichtige Rolle in der Anwendung der Positiven Psychologie spielen kann. So kann diese Menschen zwar nicht ersetzen, aber in Coaching und Beratung elementare Unterstützung sein.

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