Warnung vor Kurseinbruch und Entwarnung gleich hintereinander – muss das sein? Heute las ich in meiner Tagesschau-App die abgebildeten zwei News. Tagesschau ist jetzt nicht als Sensations-Medium bekannt und ist eher um Ausgeglichenheit bemüht. Und dennoch wird auf kurzfristige Bewegungen auf den volantilen Aktienmarkt vor „Kurseinbruch“ gewarnt und dann gleich wieder auf die Entspannung genau dieses Marktes zu verweisen. Immerhin ist die Tagesschau noch ganz gut und mahnt zur Ruhe. Die Bild-Zeitung betitelte das gestern mit: „Wirtschaft rauscht ab, Börse bebt: Brutale Rechnung für unsere Top-Konzerne“.
Mich macht diese Art von destruktivem Journalismus traurig. Der Dow Jones zeigt nämlich, dass da auf ganz hohem Niveau geklagt wird (der DAX entwickelt sich ähnlich). Eigentlich wäre die Headline z.B.: „Börse auf hohem Niveau – allerdings mit aktuellem Stolperstein“.
Statt mit Gelassenheit und Weitsicht wird oft mit Kurzsichtigkeit und Sensationslust gearbeitet. Ich verstehe die Motivation dahinter. Allerdings ist das Gift für unseren Geist. Das erzeugt Unsicherheit und Angst – das schafft wieder Raum für Abgrenzung und Hass.
Liebe Journalist*innen, lasst bitte diese Art von negativer Emotionalisierung. Werdet langweiliger! Werdet ausbalancierter! Nehmt eure Verantwortung für die Gesellschaft wahr.
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Bild: Tagesschau-App, finanzen.net
